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Rezeptgebühr 2025: Auswirkungen auf Apotheken, Gegestrategien

Mai 14, 2025

Die Rezeptgebühr ist ein zentraler, aber oft unterschätzter Faktor im Finanzmanagement von Apotheken. 2025 steigt sie auf 7,55 € pro Rezept – doch was bedeutet das konkret für Ihre Liquidität? Und wie können Sie gegensteuern? Dieser Artikel erklärt die Auswirkungen der Rezeptgebühr auf den Apotheken-Cashflow und zeigt Strategien, um Engpässe zu vermeiden.

📋 Inhaltsverzeichnis
Person mit Fragezeichen-Schild, symbolisiert Fragen zur Rezeptgebühr 2025 und deren Auswirkung auf den Apotheken-Cashflow.

1. Was ist die Rezeptgebühr – und warum beeinflusst sie Ihren Cashflow?

Die Rezeptgebühr ist eine gesetzliche Zuzahlung, die Patienten pro Medikamentenpackung leisten. Sie wird von Apotheken eingezogen und an die Sozialversicherungsträger weitergeleitet.

🔍 Cashflow-Relevanz 2025

  • Höhere Gebühr, höhere Beträge im Umlauf: Bei 200 Rezepten/Tag bindet die Rezeptgebühr 1.510 € täglich (200 × 7,55 €), die erst mit Verzögerung an die SV fließen.
  • Verzögerte Rückflüsse: Sozialversicherungen begleichen Verbindlichkeiten oft erst nach 30–60 Tagen.

Beispiel:
Ihre Apotheke nimmt im Juni 45.000 € Rezeptgebühren ein. Die SV überweist erst Ende August → Sie müssen 2 Monate mit reduzierter Liquidität arbeiten.

2. Wie die Rezeptgebühr 2025 den Apotheken-Cashflow belastet

a) Gebührenanstieg um 6,3 %

  • 2024: 7,10 €/Rezept → 2025: 7,55 €/Rezept
  • Effekt: Bei 10.000 Rezepten/Jahr steigen die gebundenen Mittel um 4.500 € (10.000 × 0,45 €).

b) Komplexere Befreiungsprüfung

  • Mehr manuelle Nacharbeiten: Chroniker- und Einkommensbefreiungen erfordern zusätzliche Prüfungen → längere Bearbeitungszeiten → späterer Geldfluss.

c) E-Rezept-Umstellungskosten

  • 2026-Pflicht: Scanner, Software-Updates & Schulungen kosten bis 10.000 € → ohne Planung belastet dies die Liquidität.

3. Weitere Cashflow-Herausforderungen rund um die Rezeptgebühr

Nicht nur die Gebührenhöhe wirkt sich aus – diese Faktoren verschärfen die Situation:

a) SV-Rückstände

  • Späte Überweisungen: Einige SV-Träger zahlen erst nach 60+ Tagen.
  • Lösung: Forderungsmanagement optimieren und Mahnverfahren automatisieren.

b) Patienten-Rückerstattungen

  • Fehlbuchungen: Wird eine Befreiung erst nachträglich erkannt, müssen Sie bereits kassierte Gebühren zurückzahlen → ungeplante Ausgaben.

c) Steuerliche Vorauszahlungen

  • Umsatzsteuer: Auch wenn die Rezeptgebühr selbst steuerfrei ist, kann die generelle Umsatzsteuerlast bei knapper Liquidität Probleme bereiten.
Hand hält und arrangiert Euro-Geldscheine, visualisiert die fünf Cashflow-Strategien für Apotheken: Factoring für Sozialversicherungs-Forderungen, Lageroptimierung, Zahlungszielverhandlung, Steuervorteile und Einnahmendiversifizierung zur Liquiditätssicherung trotz Rezeptgebühren.

4. Cashflow sichern: 5 Strategien für Apotheken

1. Factoring für SV-Forderungen

  • So funktioniert’s: Verkaufen Sie offene SV-Forderungen an Factoring-Unternehmen (z.B. HRP Factoring).
  • Vorteile:
    • Sofort 80–90 % des Rechnungsbetrags.
    • Kein Risiko bei SV-Zahlungsausfällen.
  • Kosten: Ca. 1,5–3 % des Forderungswerts.

2. Lagerbestände optimieren

  • ABC-Analyse:
    • A-Artikel (20 % der Medikamente, 80 % Umsatz): Engmaschig nachbestellen.
    • C-Artikel (selten verkaufte Produkte): Lagerhaltung reduzieren.
  • Effekt: Bis zu 15 % weniger gebundenes Kapital.

3. Zahlungsziele verhandeln

  • Großhändler: Bitten Sie um 60-Tage-Zahlungsziele (statt 30).
  • Lieferantenrabatte: Nutzen Sie Skonti (z.B. 2 % bei sofortiger Zahlung).

4. Steuervorteile nutzen

  • Sofortabschreibung: Geräte <1.000 € (z.B. Tablets) sofort voll absetzen.
  • Investitionsfreibetrag: 10 % der Anschaffungskosten zusätzlich abschreiben (z.B. bei E-Rezept-Scannern).

5. Einnahmen diversifizieren

  • Nebenumsätze stärken:
    • Medizinische Fußpflege
    • Ernährungsberatung
    • Hauslieferdienst mit Aufschlag

5. FAQ: Cashflow-Fragen zur Rezeptgebühr

❓ Wie wirkt sich die Rezeptgebühr auf meine monatliche Liquidität aus?

Beispiel: Bei 200 Rezepten/Tag → 45.300 €/Monat (30 Tage × 200 × 7,55 €). Wenn die SV erst nach 60 Tagen zahlt, fehlen diese 90.600 € im Umlauf.

❓ Kann ich Rezeptgebühren-Vorräte kurzfristig überbrücken?

Ja: Nutzen Sie einen Kontokorrentkredit oder Dispositionsrahmen. Achten Sie auf Zinsen unter 8 % p.a.

❓ Gibt es staatliche Hilfen für E-Rezept-Kosten?

Ja: Die Forschungsprämie erstattet 14 % der IT-Investitionen. Antrag via aws.gv.at.

❓ Wie vermeide ich Fehlbuchungen bei der Rezeptgebühr?

  • Separate Konten für „Rezeptgebühren“ und „Umsatzerlöse“.
  • Monatlicher Abgleich mit HERZ-Meldungen.
Verschiedenfarbige Medikamente und Pillen auf weißer Oberfläche mit Medikamentenbehältern im Hintergrund. Symbolisiert das Fazit zum stabilen Apothekenmanagement.

Fazit: Rezeptgebühr meistern – Cashflow stabil halten

Die Rezeptgebühr 2025 bindet mehr Kapital, doch mit klugen Strategien lässt sich gegensteuern: Factoring beschleunigt SV-Rückflüsse, Lageroptimierung reduziert gebundene Mittel, und Steuertricks entlasten die Kasse. Kombinieren Sie diese Ansätze, um trotz höherer Gebühren liquide zu bleiben.

➤ Sie brauchen Hilfe bei der Umsetzung? Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Cashflow-Analyse Ihrer Apotheke.