Ab 1. Jänner 2026 ändert sich die Pendlerpauschale & Pendlereuro und damit auch deine Lohnverrechnung. Der Pendlereuro steigt von 2 auf 6 Euro pro Kilometer. Das ist eine Verdreifachung! Für Arbeitgeber bedeutet das: Deine Mitarbeiter sparen hunderte Euro Steuern pro Jahr. Doch was musst du in der Personalverrechnung beachten? Wie berechnest du den Pendlereuro richtig? Und wie nutzt du diese Änderung als Mitarbeiterbindungs-Tool? Dieser Leitfaden zeigt dir, was 2026 auf dich zukommt und enthält konkreten Praxistipps für die Lohnverrechnung.
📋 Inhaltsverzeichnis
- Was ändert sich ab 2026 für Arbeitgeber?
- Pendlereuro 2026: Die wichtigste Neuerung für die Lohnverrechnung
- Lohnverrechnung & Personalverrechnung
- Berechnung Pendlereuro in der Personalverrechnung
- Kleine vs. große Pendlerpauschale
- Mitarbeiterbindung: Nutze die Pendlerpauschale als Employer-Branding-Tool
- Negativsteuer: Wichtig für Geringverdiener in deinem Team
- Neuer Absetzbetrag statt Klimabonus
- Häufig gestellte Fragen für Arbeitgeber
Was ändert sich ab 2026 für Arbeitgeber?
Die Pendlerpauschale 2026 bringt die größte Entlastung für Arbeitnehmer seit Jahren und damit auch neue Anforderungen an deine Personalverrechnung. Die wichtigste Änderung: Der Pendlereuro wird von 2 Euro auf 6 Euro pro Kilometer erhöht. Das ist eine Verdreifachung. Dazu kommt: Die maximale Negativsteuer steigt von 608 Euro auf 737 Euro. Diese Änderungen gelten ab 1. Jänner 2026 und sind Teil des Budgetbegleitgesetzes 2025.
Was bedeutet das für dich als Arbeitgeber?
- Mehr Steuerentlastung für deine Mitarbeiter: Pendler sparen bis zu 500 Euro pro Jahr.
- Höhere Nettolöhne: Weniger Lohnsteuer bedeutet mehr Netto vom Brutto, ohne dass deine Lohnkosten steigen.
- Mitarbeiterbindung: Informiere deine Mitarbeiter aktiv über ihre Ansprüche. Das zeigt Wertschätzung.
- Anpassung der Lohnverrechnung: Stelle sicher, dass deine Personalverrechnung ab Jänner 2026 korrekt eingestellt ist.
Warum diese Änderung? Der Klimabonus wird 2025 abgeschafft. Arbeitnehmer erhalten keinen pauschalen Ausgleich mehr für CO₂-Steuern auf Benzin und Diesel. Stattdessen wird der Pendlereuro erhöht – das ist zielgerichteter. Die Regierung spart dadurch etwa 2 Milliarden Euro pro Jahr.
Pendlereuro 2026: Die wichtigste Neuerung für die Lohnverrechnung
Der Pendlereuro ist ein steuerlicher Absetzbetrag. Er reduziert die Lohnsteuer deiner Mitarbeiter direkt, Euro für Euro. Das ist besser als ein Freibetrag, der nur das steuerpflichtige Einkommen senkt.
Neue Berechnung ab 2026:
Pendlereuro = Entfernung (km) × 6 Euro
Beispiel für deine Lohnverrechnung:
Ein Mitarbeiter pendelt täglich 30 Kilometer (einfache Strecke) von seinem Wohnort zur Arbeit. Sein Pendlereuro beträgt:
30 km × 6 Euro = 180 Euro pro Jahr (= 15 Euro pro Monat)
Bisher (bis 2025):
30 km × 2 Euro = 60 Euro pro Jahr (= 5 Euro pro Monat)
Ersparnis für den Mitarbeiter ab 2026: +120 Euro pro Jahr
Deine Lohnkosten: Unverändert. Die Entlastung zahlt das Finanzamt.

Lohnverrechnung & Personalverrechnung: Das musst du beachten
Der Pendlereuro wird monatlich in der Lohnverrechnung berücksichtigt. Du ziehst ihn automatisch von der Lohnsteuer ab – sobald der Mitarbeiter sein Formular eingereicht hat.
Schritt-für-Schritt: So funktioniert die Abwicklung
1. Mitarbeiter informieren:
Informiere deine Mitarbeiter proaktiv über die neue Pendlerpauschale. Viele wissen nicht, dass sie Anspruch haben. Das zeigt Wertschätzung und stärkt die Mitarbeiterbindung.
2. Formular L 34 bereitstellen:
Der Mitarbeiter füllt das Formular L 34 (Erklärung zur Berücksichtigung der Pendlerpauschale) aus. Alternativ kann er den Pendlerrechner auf pendlerrechner.bmf.gv.at nutzen und dir das Ergebnis übermitteln.
3. Pendlerpauschale in die Lohnverrechnung eintragen:
Trage die Pendlerpauschale (klein oder groß) und den Pendlereuro in deine Lohnverrechnung ein. Die meisten Lohnverrechnungssoftware-Programme haben dafür eigene Felder.
4. Monatliche Berücksichtigung:
Der Pendlereuro wird monatlich anteilig bei der Lohnsteuerberechnung abgezogen. Beispiel: 180 Euro/Jahr = 15 Euro/Monat.
5. Dokumentation:
Bewahre das Formular L 34 bzw. das Pendlerrechner-Ergebnis auf. Bei Betriebsprüfungen musst du nachweisen, dass der Mitarbeiter Anspruch hat.
Tipp für Arbeitgeber: Nutze die FinanzOnline-Funktion „Pendlerpauschale-Antrag“. Deine Mitarbeiter können dort ihren Anspruch direkt beim Finanzamt beantragen. Du bekommst die Information automatisch über FinanzOnline und musst nichts manuell eintragen.
Unsicher, ob deine Lohnverrechnung 2026 korrekt eingestellt ist?
Team23 prüft deine Personalverrechnung, berechnet Einsparpotenziale und sorgt dafür, dass deine Mitarbeiter den maximalen Pendlereuro bekommen – ohne Mehraufwand für dich.
Berechnung Pendlereuro in der Personalverrechnung
Die Berechnung des Pendlereuros ist einfach. Du brauchst nur die Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte (einfache Strecke) des Mitarbeiters. Diese multiplizierst du mit 6 Euro.
Formel:
Pendlereuro = Entfernung (km) × 6 Euro
Beispielrechnungen für typische Mitarbeiter-Pendlerstrecken:
1. Kurze Strecke (20 km):
20 km × 6 Euro = 120 Euro/Jahr (10 Euro/Monat)
Bisher (2 Euro): 40 Euro → Ersparnis: +80 Euro
2. Mittlere Strecke (40 km):
40 km × 6 Euro = 240 Euro/Jahr (20 Euro/Monat)
Bisher (2 Euro): 80 Euro → Ersparnis: +160 Euro
3. Lange Strecke (66 km):
66 km × 6 Euro = 396 Euro/Jahr (33 Euro/Monat)
Bisher (2 Euro): 132 Euro → Ersparnis: +264 Euro
4. Sehr lange Strecke (100 km):
100 km × 6 Euro = 600 Euro/Jahr (50 Euro/Monat)
Bisher (2 Euro): 200 Euro → Ersparnis: +400 Euro
Wichtig für Teilzeitkräfte: Der Pendlereuro wird aliquotiert (anteilig). Ein Mitarbeiter, der nur 3 Tage pro Woche arbeitet, bekommt 60% des vollen Pendlereuros.
Kleine vs. große Pendlerpauschale: Was gilt für deine Mitarbeiter?
Neben dem Pendlereuro gibt es die Pendlerpauschale. Diese gibt es in zwei Varianten: klein und groß.
Kleine Pendlerpauschale
Die kleine Pendlerpauschale gilt, wenn deine Mitarbeiter öffentliche Verkehrsmittel zumutbar nutzen können. „Zumutbar“ bedeutet: Es gibt eine Verbindung, die nicht länger als die halbe Arbeitszeit dauert.
Höhe der kleinen Pendlerpauschale (pro Jahr):
| Entfernung | Betrag pro Monat | Betrag pro Jahr |
|---|---|---|
| ab 20 km | 58 Euro | 696 Euro |
| ab 40 km | 113 Euro | 1.356 Euro |
| ab 60 km | 168 Euro | 2.016 Euro |
Große Pendlerpauschale
Die große Pendlerpauschale steht deinen Mitarbeitern zu, wenn die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nicht zumutbar ist. Das ist der Fall, wenn:
- Keine Öffi-Verbindung existiert
- Die Wegzeit mehr als die halbe Arbeitszeit beträgt
- Der Mitarbeiter aufgrund einer Behinderung keine Öffis nutzen kann
Höhe der großen Pendlerpauschale (pro Jahr):
| Entfernung | Betrag pro Monat | Betrag pro Jahr |
|---|---|---|
| ab 2 km | 31 Euro | 372 Euro |
| ab 20 km | 123 Euro | 1.476 Euro |
| ab 40 km | 214 Euro | 2.568 Euro |
| ab 60 km | 306 Euro | 3.672 Euro |
Wichtig: Die Pendlerpauschale ist ein Freibetrag – sie senkt das steuerpflichtige Einkommen. Der Pendlereuro ist ein Absetzbetrag. Er senkt die Lohnsteuer direkt. Beide werden zusätzlich zum normalen Verkehrsabsetzbetrag von 487 Euro (Stand 2025) gewährt.
Mitarbeiterbindung: Nutze die Pendlerpauschale als Employer-Branding-Tool
Die Pendlerpauschale 2026 ist nicht nur eine steuerliche Änderung, sie ist eine Chance für deine Arbeitgebermarke. Viele Arbeitnehmer wissen nicht, dass sie Anspruch auf die Pendlerpauschale haben. Oder sie verstehen die Berechnung nicht.
Wie du die Pendlerpauschale für Mitarbeiterbindung nutzt:
1. Proaktive Information:
Informiere deine Mitarbeiter aktiv über die Erhöhung des Pendlereuros. Schicke ein Infoschreiben oder organisiere eine kurze Mitarbeiterversammlung. Zeige konkret, wie viel sie sparen.
2. Unterstützung bei der Antragstellung:
Biete an, den Pendlerrechner gemeinsam mit deinen Mitarbeitern zu nutzen. Oder stelle eine Vorlage für das Formular L 34 bereit. Das spart Zeit und zeigt Wertschätzung.
3. Transparente Lohnabrechnungen:
Zeige auf der Lohnabrechnung deutlich, wie viel Pendlerpauschale + Pendlereuro der Mitarbeiter bekommt. Das macht die Entlastung sichtbar.
Praxistipp: Viele Mitarbeiter nutzen die Pendlerpauschale nicht, weil sie den Aufwand scheuen. Wenn du den Prozess einfach machst, steigerst du die Zufriedenheit, ohne dass es dich Geld kostet.
Negativsteuer: Wichtig für Geringverdiener in deinem Team
Die Negativsteuer ist eine Besonderheit für Geringverdiener mit Anspruch auf die Pendlerpauschale. Sie sorgt dafür, dass deine Mitarbeiter Geld zurückbekommen, auch wenn sie keine oder nur wenig Lohnsteuer zahlen.
Wie funktioniert die Negativsteuer?
Normalerweise können deine Mitarbeiter nur so viel Steuern sparen, wie sie bezahlt haben. Wenn die Steuerlast durch Pendlerpauschale und Pendlereuro auf „unter null“ sinkt, verfällt der Rest. Ausnahme: Negativsteuer. Sie erstattet einen Teil der Sozialversicherungsbeiträge zurück.
Höhe der Negativsteuer 2026:
- Bisher (bis 2025): max. 608 Euro pro Jahr
- Ab 2026: max. 737 Euro pro Jahr (plus Inflationsanpassung)
Beispiel:
Ein Mitarbeiter verdient 1.500 Euro brutto pro Monat. Seine Lohnsteuer ist sehr niedrig (z.B. 200 Euro/Jahr). Seine Pendlerpauschale + Pendlereuro ergeben 1.200 Euro Steuerentlastung. Ohne Negativsteuer würde er nur 200 Euro zurückbekommen. Mit Negativsteuer bekommt er bis zu 737 Euro vom Finanzamt überwiesen.
Wichtig für Arbeitgeber: Die Negativsteuer beantragen deine Mitarbeiter selbst über den Steuerausgleich. Du musst nichts tun, aber du kannst sie darauf hinweisen.

Neuer Absetzbetrag statt Klimabonus: Was Arbeitgeber wissen müssen
Der Klimabonus, bisher bis zu 290 Euro pro Person, wurde 2025 abgeschafft. Das spart dem Staat über 2 Milliarden Euro. Als Teilkompensation wurde der Pendlereuro erhöht. Doch das ist nicht alles: Die Regierung plant einen neuen steuerlichen Absetzbetrag für Pendler ab 2026.
Was ist geplant?
Details sind noch nicht final. Im Regierungsprogramm 2025-2029 steht: „Einführung eines neuen Absetzbetrags als treffsichere Kompensation für CO₂-Steuern.“ Dieser soll zusätzlich zur Pendlerpauschale und zum Pendlereuro kommen.
Was bedeutet das für dich als Arbeitgeber?
- Halte die Augen offen für Updates vom Finanzministerium.
- Der neue Absetzbetrag könnte weitere 100-200 Euro Entlastung für deine Mitarbeiter bringen.
- Er wird wahrscheinlich einkommensabhängig sein. Wer weniger verdient, bekommt mehr.
- Die Abwicklung erfolgt voraussichtlich über die Arbeitnehmerveranlagung, also musst du nichts in der Lohnverrechnung ändern.
Unser Tipp: Sobald die Details feststehen, informiert Team23 dich. Folge unseren Blog oder kontaktiere uns direkt.
Häufig gestellte Fragen für Arbeitgeber
Ab wann gilt die neue Pendlerpauschale in der Lohnverrechnung?
Die neue Pendlerpauschale gilt ab 1. Jänner 2026. Stelle sicher, dass deine Lohnverrechnung ab diesem Zeitpunkt korrekt eingestellt ist. Der Pendlereuro steigt von 2 auf 6 Euro pro Kilometer.
Muss ich als Arbeitgeber etwas aktiv tun?
Ja. Du musst die Pendlerpauschale + Pendlereuro in deine Lohnverrechnung eintragen, sobald der Mitarbeiter das Formular L 34 eingereicht hat. Die meisten Lohnverrechnungsprogramme haben dafür eigene Felder.
Was passiert, wenn ich die Pendlerpauschale falsch eintrage?
Bei Betriebsprüfungen kann das Finanzamt Nachzahlungen fordern. Stelle sicher, dass du das Formular L 34 oder das Pendlerrechner-Ergebnis dokumentierst.
Bekomme ich als Arbeitgeber Geld zurück?
Nein. Die Pendlerpauschale + Pendlereuro senken die Lohnsteuer deiner Mitarbeiter, nicht deine Lohnnebenkosten. Aber: Deine Mitarbeiter haben mehr Netto vom Brutto, ohne dass deine Kosten steigen. Das ist gut für die Mitarbeiterbindung.
Gilt der Pendlereuro auch für Teilzeitkräfte?
Ja. Der Pendlereuro wird aliquotiert (anteilig berechnet) basierend auf den Arbeitstagen. Wer nur 3 Tage pro Woche arbeitet, bekommt 60% des vollen Pendlereuros. Du musst das in der Lohnverrechnung entsprechend anpassen.
Wie oft muss ich die Pendlerpauschale aktualisieren?
Jährlich. Öffi-Verbindungen, Arbeitszeiten und Wohnadressen können sich ändern. Fordere deine Mitarbeiter auf, den Pendlerrechner jährlich neu zu nutzen.
Was ist der Unterschied zwischen kleiner und großer Pendlerpauschale?
Klein: Öffentliche Verkehrsmittel sind zumutbar. Ab 20 km Entfernung.
Groß: Keine Öffis oder nicht zumutbar. Ab 2 km Entfernung. Höhere Beträge.
Kann ich Pendlerpauschale rückwirkend korrigieren?
Ja. Wenn du die Pendlerpauschale vergessen hast, können deine Mitarbeiter sie über den Steuerausgleich rückwirkend geltend machen (bis zu 5 Jahre). Du musst dann nichts nachträglich in der Lohnverrechnung ändern.
Gilt die Pendlerpauschale für alle Mitarbeiter?
Nein. Nur für Mitarbeiter, die zwischen Wohnung und Arbeitsstätte pendeln. Homeoffice-Mitarbeiter haben keinen Anspruch (an Homeoffice-Tagen).
Was ändert sich beim Verkehrsabsetzbetrag?
Der Verkehrsabsetzbetrag bleibt 2026 voraussichtlich bei 487 Euro (plus Inflationsanpassung). Er wird zusätzlich zur Pendlerpauschale gewährt. Du musst ihn in der Lohnverrechnung automatisch berücksichtigen.
Kann ich die Pendlerpauschale als Gehaltsbestandteil kommunizieren?
Nein. Die Pendlerpauschale ist eine steuerliche Entlastung, kein Gehaltsbestandteil. Sie wird vom Finanzamt finanziert, nicht von dir. Aber: Du kannst sie als Zusatzleistung kommunizieren („Wir unterstützen dich bei der Antragstellung“).
Was passiert, wenn mein Mitarbeiter mehrere Jobs hat?
Die Pendlerpauschale gilt nur für den Hauptjob (derjenige mit dem höheren Einkommen). Wenn du der Hauptarbeitgeber bist, musst du sie berücksichtigen. Wenn nicht, ist der andere Arbeitgeber zuständig.
